Nachdem unter großem Medieninteresse die Bohrung am vergangenen Donnerstag startete, wurde mittlerweile schon eine Tiefe von 216 Metern erreicht. Wie erwartet stieß der Bohrer in ca. 207 Metern Tiefe auf den sogenannten Hamburger Ton. „Alles verläuft wie geplant, wir sind sehr zufrieden“, sagen unsere Bohrungsgeologen. Nach genauer Vermessung des Bohrlochs mit speziellen Sonden wurden die Rohre eingebaut und einzementiert, damit sie fest mit dem Untergrund verbunden sind. Sobald der Zement ausgehärtet ist, wird weiter gebohrt.
Es ist ein Meilenstein für die Hamburg Energie Geothermie GmbH, das Projekt IW³ mit allen Projektpartnern und nicht zuletzt: die Zukunft der Wärmeversorgung in Hamburg. Heute wurde im Beisein von Michael Pollmann, Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, dem Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, Michael Prinz, und Ingo Hannemann von HAMBURG WASSER das Startsignal für die erste Bohrung gegeben.
„Tief in der Erde unter Hamburg schlummert ein energetischer Schatz. Diesen wollen wir nun zu bergen beginnen. Die Tiefengeothermie, für die wir heute in Hamburg den Startschuss geben, bietet beachtliche Potenziale zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Wir zeigen damit einmal mehr, wie Hamburg den Kohleausstieg umsetzt, wie wir die Steinkohle in Wedel durch eine Vielzahl sauberer Quellen ersetzen und damit auch neue Technologien voranbringen.“
Michael Pollmann, Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
Ziel unseres Projektes ist es, zunächst in Wilhelmsburg zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Wärmeversorgung beizutragen und darüber hinaus als Blaupause zu dienen, die auch von weiteren Städten und Gemeinden in Norddeutschland für die eigene Wärmewende umgesetzt werden kann.
Michael Prinz, Geschäftsführer Hamburger energiewerke gmbh
Michael Prinz, Michael Pollmann und Ingo Hannemann (v.l.n.r) geben das Startsignal für den Bohrbeginn
Pressetermin zum Bohrstart
Großes Interesse bei den Pressevertreter:innen
Der Leiter der Bohrtechnik, Herbert Achilles, erklärt die nächsten Schritte
Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, im Gespräch mit der Presse
Auf dem Bohrplatz an der Alten Schleuse herrscht Hochbetrieb: Bis Anfang nächster Woche werden insgesamt rund 70 Transporter erwartet, die einzelne Teile der Bohranlage liefern. Viele Transporter haben einen langen Weg aus Österreich hinter sich, ihre genauen Ankunftszeiten in Hamburg-Wilhelmsburg lassen sich nur schwer vorhersagen. Für den Ablauf auf dem Bohrplatz bedeutet das eine logistische Herausforderung. Doch bislang klappt alles reibungslos – und seit heute steht auch der Bohrmast!
Liegend wurden die Mastsektionen verbunden, …
… bevor die zwei Kräne …
… den Bohrmast aufrichteten.
Das Aufsetzen des Bohrmasts auf den Unterbau ist PräzisionsarbeitBohrplatz mit Bohrmast in voller Pracht
Was zuvor geschah …
Errichtung des Unterbaus der Bohranlage
Bau der Konstruktion, um die Bohranlage später vom ersten zum zweiten Bohrloch verschieben zu können. Der Abstand beträgt sieben Meter.
Es ist soweit – der Antransport des Bohrturmes hat begonnen. Nachdem zuvor die Asphaltumfahrung rund um das Betonfundament fertiggestellt wurde, und die letzten, vorbereitenden Erdarbeiten abgeschlossen sind, ist der Bohrplatz bereit für die Ankunft des Bohrturmes. Heute sind die ersten Transporte mit Teilen des ca. 40 Meter hohen Bohrturms an der Alten Schleuse in Wilhelmsburg angekommen.
In den kommenden Wochen werden weitere Teile der Anlage und des Bohrturms geliefert. Darunter sind auch einzelne Schwerlast-Transporte – um diesen die Zufahrt zum Gelände sicher zu ermöglichen, müssen die Straßen Alte Schleuse und Reiherstieg-Hauptdeich zeitweise gesperrt werden. Die Sperrungen gelten nur für die Dauer der Durchfahrt, also etwa 10 Minuten, und werden danach wieder aufgehoben. Das betrifft vor allem den Zeitraum vom 17. bis 25. Januar.
Neben den zeitlich begrenzten Sperrungen ist bis Ende des Monats außerdem in der näheren Umgebung mit einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen durch Lkw zu rechnen.
Bohrplatz erwartet BohrturmDie Asphaltumfahrung wurde fertiggestelltAlles ist bereit: Hier wird in den kommenden Wochen der Bohrturm errichtet
Nun ist das Betonfundament fertiggestellt und die beiden Bohrkeller für die 3,5 Kilometer tiefen Geothermiebohrungen eingefasst.
Bevor Anfang 2022 der temporäre 350 Tonnen schwere Bohrturm aufgebaut wird, wird gerade eine Asphaltumfahrung um das Betonfundament gebaut. Über diese werden die Bauteile für den Bohrturm angeliefert und die Erde aus dem Bohrloch abtransportiert.
Bei erfolgreicher erster Probebohrung schließt sich die zweite Bohrung direkt an. Nach aktueller Planung werden die Bohrarbeiten insgesamt etwa bis zur Jahresmitte 2022 dauern.
Ein Blick aus der Vogelperspektive auf die fertiggestellte Bohrplatte mit den beiden Bohrkellern.Blick auf die AsphaltierungsarbeitenBlick in die beiden Bohrkeller, über denen Anfang 2022 der temporäre Bohrturm aufgebaut wird.Vom Geothermie-Standort aus sollen bald die ersten Quartiere in Wilhelmsburg klimafreundlich mit Wärme versorgt werden.
Ein Banner in deutscher und türkischer Sprache informiert interessierte Passanten über das Geothermie-Projekt, das am Sperrwerk Veringkanal entsteht.
PRODUKTIONSBOHRUNG: Aus etwa 3.500 Metern Tiefe fördert die geplante Geothermieanlage etwa 130°C heißes Thermalwasser an die Oberfläche. Im oberirdischen Heizhaus wird dem Wasser über Wärmetauscher die Wärme entzogen. INJEKTIONSBOHRUNG: Das abgekühlte Thermalwasser wird zurück in die Erde geleitet. Hier erwärmt es sich mit Abstand zur Produktionsbohrung allmählich wieder. Vom Heizhaus aus verteilt ein Leitungsnetz die Wärme an die Haushalte. Es werden zwei voneinander getrennte Wasserkreisläufe etabliert: Einer zwischen Produktions- und Injektionsbohrung und ein zweiter im WÄRMENETZ. Dies besteht aus Leitungen, in denen Wasser die Wärme transportiert und an die Haushalte verteilt.
Nun ist auch das 2.000 Quadratmeter große Betonfundament für den Bohrturm fertiggestellt, das auf 249 Gründungspfählen steht. Auch die Bohrkeller für die beiden Tiefenbohrungen sind eingerichtet. Hier sind bereits jeweils 27 Meter lange Führungsrohre in den Untergrund eingelassen.
Blick über einen Teil des Betonfundaments in Richtung des Äußeren VeringkanalsHier sind beide Bohrkeller zu sehen. Hinten liegend wird zunächst die Produktionsbohrung hinuntergebracht und im Vordergrund die Injektionsbohrung, über die das Thermalwasser wieder zurück in den Untergrund geleitet wird.Blick in einen BohrkellerBlick auf/in das Führungsrohr für die Bohrung
Das Betonfundament, das den Bohrturm tragen wird, ist fast fertiggestellt. Es ist 35 x 65 Meter groß und 30 bis 50 Zentimeter dick. Es hat ein leichtes Gefälle von den Rändern in die Mitte, um Regenwasser besser abzuleiten.
Das Fundament wird von mehreren Hundert Eisenpfählen getragen, die bis zu 19 Meter tief in den Untergrund eingebracht wurden. Es muss nicht das Gewicht des 40 Meter hohen Bohrturms tragen, sondern auch das die Bohrerkonstruktion, die 3,5 Kilometer tiefen bohren wird. Zudem muss das Fundament den Bewegungen während der Bohrungen standhalten. Zudem bildet es Untergrund für das Heizhaus, das hier entstehen wird.
In den letzten Wochen haben wir mächtig rangeklotzt und allmählich nimmt der zirka 4.000 Quadratmeter große Bohrplatz Gestalt an. Auch die beiden Bohransatzpunkte sind mittlerweile gut zu erkennen. Aktuell wird die Bewehrung auf die Pfähle gesetzt, die zuvor in den Boden eingebracht wurden. Bei dieser mehrere Wochen dauernden Bauphase werden Betonstahlmatten verlegt, die die Betonplatte verstärken, die im nächsten Schritt gegossen wird.
Eine Bewehrung erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Zugspannungen und Druckkräften, die bei der Bohrung in die Tiefe entstehen. Für diese Bohrung wird temporär ein 40 Meter hoher Bohrturm installiert, der nach den Bohrungen wieder demontiert wird.
Blick auf den Bauplatz von SüdwestenBeim frontalen Draufblick sind die beiden Bohransatzpunkte gut zu erkennen.Ein näherer Blick auf die BohransatzpunkteDie Betonstahlmatten für die Bewehrung werden verlegt.Die fertige Bewehrung, auf die im nächsten Bauschritt das Betonfundament gegossen wird.
Seit einigen Tagen laufen die baulichen Vorbereitungen auf unserem Geothermie-Grundstück am Schlengendeich in Wilhelmsburg.
Hier ist die Pfahlgründung zu sehen. Dabei werden 249 Pfähle bis zu 19 Meter tief in den Baugrund gebohrt, bis eine ausreichend tragfähige Boden- oder Gesteinsschicht erreicht ist. Sie tragen demnächst das Betonfundament, das im Laufe des Herbsts gefertigt werden soll und temporär den 40 Meter hohen Bohrturm tragen wird, der hier demnächst entsteht.
Blick auf das Geothermie-Grundstück vom Schlengendeich in Richtung Äußerer VeringkanalDie Baustelle, nun von der gegenüberliegenden Seite, an der Brücke an der Alten SchleuseDer Bohrturm bringt Pfähle in den Untergrund ein, die später das Fundament für den 40 Meter hohen Bohrturm tragen, der hier temporär stehen wird. Überall dort, wo Metallstanden aus dem Boden schauen, sind Pfähle eingelassen.Nahaufnahme von der Einbringung der Pfähle in den Untergrund.