Geothermie

Geothermie

Zentraler Bestandteil des Projektes IW³ ist eine klimaschonende Wärmeversorgung aus regenerativen Energien. Neben bereits vorhandenen Erzeugern wie Solarthermie oder Industrieabwärme basiert das neue Konzept auf der Nutzung von natürlicher Energie aus der Tiefe: Erdwärme.

Dazu wird im Wilhelmsburger Hafengebiet eine Geothermieanlage errichtet, die gewonnene Erdwärme in das Wärmeverbundsystem von Wilhelmsburg einspeisen soll. Für die Erschließung des geothermischen Reservoirs sind zwei Bohrungen vorgesehen: eine Produktions- oder auch Förderbohrung, über die warmes Thermalwasser aus dem geothermischen Reservoir zutage gefördert wird, und eine Injektionsbohrung, die das abgekühlte Wasser wieder zurück in den Untergrund leitet.

Geothermie Wilhelmsburg

Natürliche Wärme aus der Tiefe

Über die Produktionsbohrung wird das warme Thermalwasser gefördert. Oberirdisch wird dem Thermalwasser über Wärmetauscher die Wärme entzogen, und die Temperatur wird anschließend mithilfe einer Wärmepumpe in einem separaten internen Kreislauf auf ein vorlauftaugliches Niveau gebracht, um die Wärme dann an das Heizwasser in der Fernwärmeleitung zu übertragen. Das abgekühlte Wasser aus dem geschlossenen Thermalwasserkreislauf wird über die Injektionsbohrung zurück in den Entnahmehorizont geleitet.

Die Produktionsbohrung geht zunächst zirka 400 Meter in die Tiefe, bevor sie in einem Winkel von zirka 45 Grad abgelenkt wird. Auch die Injektionsbohrung wird nach wenigen hundert Metern abgelenkt. In der geothermisch genutzten Schicht liegen daher die Enden der beiden Bohrungen mehr als 1.000 Meter auseinander. Durch diese Distanz wird verhindert, dass das Thermalwasser, das abgekühlt in den Untergrund zurückgeleitet wird, über die Förderbohrung direkt wieder nach oben gepumpt wird (sog. hydraulischer Kurzschluss). Stattdessen kann sich das abgekühlte Wasser aufgrund der räumlichen Entfernung der beiden Enden der Bohrlöcher erneut erwärmen und langsam wieder der Förderbohrung zuströmen. Damit wird für das Thermalwasser ein geothermischer Kreislauf etabliert und eine langfristige Nutzung des geothermischen Reservoirs ermöglicht.

Mehr zur Errichtung der ersten Hamburger Geothermieanlage erfahren Sie unter www.geothermie-wilhelmsburg.de


Partner im IW³-Teilvorhaben „Geothermische Nutzung des urbanen Untergrunds“ (IWu)